Im März 2011 griffen die Proteste des Arabischen Frühlings auf Syrien über. Die Demonstrationen richteten sich nicht nur gegen den Machthaber Baschar al-Assad, sondern auch gegen eine Symbolfigur für die Korruptheit des herrschenden Regimes, den Unternehmer Rami Machluf.[1]

Machluf ist ein Cousin des Präsidenten und verdankt sein Milliardenvermögen u.a. der Kontrolle über den Tabakhandel. Im Mai 2011 lieferte Japan Tobacco International mehr als 4 Millionen Stangen Winston-Zigaretten an das syrische Staatsunternehmen.[2] Neben diesem offiziellen Import ging eine weitere Lieferung über einen Hafen auf Zypern unverzollt an die Syria Duty Free Shops Ltd., eine Handelsfirma des Machluf-Clans.

Aufgedeckt hat diese Schmuggelaktion ein internes Ermittlerteam von JTI. Als der Leiter des Teams, ein früherer CIA-Agent, seine Erkenntnisse der Konzernleitung meldete, wurde er von JTI gefeuert. Zigaretten sind im syrischen Bürgerkrieg zu einer Ersatzwährung geworden, mit der das Assad-Regime Militärs und Milizen bezahlt.

Weiterführende Informationen:

Big trouble at big tobacco. Tales of smugglers, mobsters, and hackers (2011)

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