Schon Ende der 1970er Jahre begannen Ernie Racz und seine Frau Nancy Racz damit, Alternativen zum Tabakanbau zu suchen. Das milde Klima und die sandigen Böden im südwestlichen Ontario, wo sie bislang Tabak gepflanzt hatten, waren für den Anbau von Erdnüssen hervorragend geeignet.[1]
Zu Beginn fingen sie mit einer kleinen Versuchsfläche an und vergrößerten dann jedes Jahr die Anbaufläche, bis sie Mitte der 1980er Jahre mit 150 Hektar ihren Höhepunkt erreichten. Die Ernte erwies sich anfangs als schwierig, und die Raczs mussten mit verschiedenen Ernte- und Trocknungsmethoden experimentieren. Schließlich gaben sie die Erdnüsse zum Trocknen in die Öfen, die aus der Zeit des Tabakanbaus übrig geblieben waren.[2]
Heute besitzen sie die größte Erdnussfarm in Kanada – Kernal Peanuts. In ihrem Familienbetrieb produzieren und verkaufen sie heute auch ihre Erdnussprodukte wie zum Beispiel Erdnussbutter, Schoko-Erdnüsse, gesalzene Erdnüsse und viele mehr.
Die Raczs beendeten den Tabakanbau endgültig im Jahr 1986 und motivieren seither andere Tabakfarmer*innen in ihrer Region, den Anbau von Erdnüssen anstelle von Tabak auszuprobieren.
Kernal Peanuts beschäftigt sich auch mit Fragen der Nachhaltigkeit: Alle Gebäude der Farm werden mit einem im Außenbereich stehenden Holzofen beheizt, der mit Erdnussschalen und Holz befeuert wird, und die Farm außerdem mit Warmwasser versorgt. Auch die Trockenöfen werden durch dieses System befeuert. Das bei der Röstung anfallende Erdnussöl wird recycelt und als Treibstoff für die Traktoren der Farm verwendet.[3]