Ist es okay, dass Kinder auf Tabakfeldern arbeiten?
Antwort:
Nein. Kinderarbeit im Tabakanbau findet unter ausbeuterischen Bedingungen statt und die Arbeit mit Tabak gilt als eine der schlimmsten Formen von Kinderarbeit, laut der ILO Konvention 182.
Kinder haben vielfältige Gründe, weshalb sie arbeiten, und nicht jede Arbeit, die von Kindern und Jugendlichen ausgeführt wird, ist ausbeuterische Kinderarbeit. Arbeit von Kindern kann hilfreich für sie sein, damit sie die Schule besuchen, ihre Bedürfnisse erfüllen und Fähigkeiten erwerben können.
Ausbeuterische Kinderarbeit hingegen ist Arbeit von Kindern und Jugendlichen, die für sie mental, körperlich, sozial oder moralisch schädlich ist, die ihre Ausbildung behindert oder ihre Arbeitskraft wirtschaftliche ausbeutet. Das ist beim Tabakanbau der Fall.
Bei der Arbeit sind die Kinder gefährlichen Chemikalien und dem Nikotin der Pflanze ausgesetzt und sie können sich an scharfen Werkzeugen verletzen. Neben den gesundheitlichen Risiken haben die arbeitenden Kinder vor allem während der Ernte Schwierigkeiten, in die Schule zu gehen oder zu lernen.
Tabakkonzerne bezahlen geringe Preise für den Rohtabak. Tabak anbauende Familien haben meist Schwierigkeiten, ihren Lebensunterhalt mit Tabakanbau zu verdienen. Deshalb können sie keine erwachsenen Arbeiter*innen bezahlen. Sie sind auf die unbezahlte Arbeit ihrer Familienmitglieder angewiesen, auch auf ihre Kinder.
Um den Ausbeutungs- und Armutskreislauf zu beenden, brauchen Farmer*innen ein existenzsicherndes Einkommen. Dazu gehören rechtlich einklagbare, schriftliche Verträge und angemessene, ausreichende Bezahlung.
Eine langfristige Lösung liegt vor allem im Wechsel vom Tabakanbau zu alternativen Einkommensmöglichkeiten.
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