In Zentral Java wurde 2021 eine Schule für Landwirte an der Universität Muhammadiyah Magelang gegründet, um Tabakbäuerinnen und -bauern beim Ausstieg aus dem Tabakanbau zu unterstützen. Die Schule konzentriert sich darauf, die Fähigkeiten der Landwirte zu verbessern, die dringend benötigte Nahrungsmittelproduktion zu steigern und eine neue Generation von Landwirten zu inspirieren, die dem giftigen Anbau abschwört. Darüber hinaus will die Schule den Landwirt*innen Zugang zu Krediten, Schulungen und Beratungsdiensten erleichtern und Wertschöpfungsketten für alternative Produkte stärken. Durch den Umstieg auf andere Nutzpflanzen soll sich nicht nur die Einkommens- und Lebenssituation der Landwirte verbessern sondern auch die Ernährungssicherheit Indonesiens erhöhen.

Die Schule ist die erste ihrer Art in Indonesien und wurde in Absprache mit ehemaligen Tabakbäuerinnen und Tabakbauern des Indonesischen Multikulturellen Bauernforums (FPMI) ins Leben gerufen, die ihren Anbau diversifiziert oder auf andere Kulturen umgestellt haben. Diese Gruppe erklärte, dass viele Landwirte den Tabakanbau gerne aufgeben würden, ihnen aber Fähigkeiten und Kenntnisse dazu fehlten.[1] Das Bauernforum wurde 2018 gegründet, ist ein Unterstützungsnetz für Landwirte und bietet Beratung bei der Umstellung auf den Anbau alternativer Kulturen. Es äußert seine Bedenken hinsichtlich technischer Schwierigkeiten beim Tabakanbau und der gesundheitsschädlichen Auswirkungen auch gegenüber der Regierung und forderte sie auf, eine umfassende Tabakkontrollpolitik zu entwickeln.[2]

Es gibt ermutigende Anzeichen, dass Jugendliche und junge Erwachsene aus Tabak anbauenden Familien heute bereit sind, aus dem Tabakanbau auszusteigen. In vielen Landesteilen gibt es eine lange Tradition des Tabakanbaus und existierende Fehlwahrnehmungen, wie lukrativ Tabak sei. Viele aus der heutigen Generation der Jugendlichen und jungen Erwachsenen (13-21 Jahre) sind gesundheitsbewusst und möchten den Tabakanbau denormalisieren, und sie haben sich daher zu einer neuen Initiative zusammen geschlossen.[3] Sie sprechen über die wirtschaftlichen Problemen des Tabakanbaus und sind motiviert, nützlichere Pflanzen anzubauen und den Anbau rentabler und effizienter zu betreiben.[4]

In einer vom Muhammadiyah Tobacco Control Centre (MTCC) organisierten Talkshow, erzählte der Junglandwirt Muhaimin wie er mit der Familientradition gebrochen hat und anfing, Süßkartoffeln anzubauen. Seine Altersgenoss*innen ruft er auf, das System des Tabakanbaus zu durchbrechen: „Die nächste Generation von Landwirt*innen muss sich trauen, etwas zu verändern“.[3]

In diesem Kurzvideo kommen die Jugendlichen aus Tabak anbauenden Familien selbst zu Wort.