Das „Tobacco-Free Farms“ Projekt wurde 2022 als Pilotprojekt im Bezirk Migori in Kenia gestartet. Es ist eine gemeinsame Initiative der Weltgesundheitsorganisation (WHO), des Welternährungsprogramms (WFP) und der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) in Zusammenarbeit mit der kenianischen Regierung.[1] Im Bezirk Migori haben die Farmer*innen als erstes Bohnen mit hohem Eisengehalt als alternative Kulturpflanze angebaut. Die UN-Organisationen und die Regierung stellten Schulungen und Betriebsmittel wie Saatgut und Düngemittel bereit. Darüber hinaus stellte das Welternährungsprogramm über die lokale Beschaffungsinitiative einen Absatzmarkt für die Ernte.[2] Diese Unterstützung ermöglicht es den Farmer*innen, die Verträge zum Tabakanbau zu beenden und auf alternative, nachhaltige Nahrungspflanzen umzusteigen, die zur Ernährung der Gemeinschaften beitragen, während sie darauf vertrauen können, dass es einen langfristigen Markt gibt.[3] Der Anbau von Bohnen hat den zusätzlichen Vorteil, dass sie reich an Eisen sind, was zahlreichen Gesundheitsproblemen bei Kindern und schwangeren Frauen entgegenwirkt.[4]
Die Regierung und die drei UN-Organisationen planen, die Erfahrungen und das Wissen aus diesem Pilotprojekt weiterzugeben an Landwirt*innen entlang des „Tabakgürtels“ in Kuria West.[5]
Außer den UN-Organisationen ist ein weiterer Partner im Projekt die Farm to Market Alliance. Da zu den Alliance Mitgliedern Bayer, Syngenta und AGRA zählen[6], muss deren Einbindung kritisch hinterfragt werden: nach einer solchen Pilotprojektphase entstehen häufig schnell Abhängigkeiten von den Saatgut-, Pestizid- und Düngemittelkonzernen.
Kenia ist das erste Land, das für die Umsetzung dieses Projekts ausgewählt wurde, da es eine Schlüsselrolle im Kampf gegen die Tabakepidemie spielt.
Für mehr Informationen lesen Sie hier die Meldung zum Projektstart der WHO.
Eine kurze Reportage über das Projekt sehen Sie bei ZDF Nano.