2009 sperrte die chinesische Regierung den Zugang zu sozialen Netzwerken wie Twitter und richtete eigene Kurznachrichten-Dienste ein. Der größte von ihnen – Sina Weibo – hatte 2013 über 500 Mio. registrierte Nutzer.[1] Vertreter*innen des staatlichen Tabakmonopols erkannten in den neuen Medien die Chance, die bestehenden Werbebeschränkungen zu umgehen.[2] Beliebte Zigarettenmarken und große Tabakfabriken haben heute ihren eigenen Weibo-Account. Dort wird das Rauchen – je nach Zielgruppe – als Bestandteil der traditionellen chinesischen Kultur oder als Ausdrucksform eines modernen, urbanen Lebensstils propagiert. Auch die nationale Gesundheitsbehörde nutzt den Mikroblogging-Dienst, um Tipps zum Rauchstopp in Umlauf zu bringen. Einer Studie der Agentur China Policy zufolge stoßen weder die Pro- noch die Anti-Tabak-Botschaften bei den Weibo-Nutzern auf große Resonanz.[3] Trotz der staatlichen Zensur finden sich im Netz immer wieder kritische Beiträge über Manager*innen und Wissenschaftler*innen, die für Chinas Tabakindustrie arbeiten.

Weiterführende Informationen:

Chinese Tobacco Industry Promotional Activity on the Microblog Weibo (2014)

 

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