Unfairtobacco.org-Mitarbeiterin Laura Graen nahm am dritten Treffen der WHO-Arbeitsgruppe zu Alternativen zum Tabakanbau teil. „Was am Ende bei dem hier entwickelten Empfehlungspapier herauskommt, ist vage“ fasst sie ihre Eindrücke zusammen.

In der Arbeitsgruppe erarbeiten Vertreter*innen verschiedener Staaten Richtlinien zu den Artikeln 17 und 18 der WHO-Rahmenkonvention zur Tabakkontrolle (FCTC). Beobachter*innen von zwischenstaatlichen und Nichtregierungsorganisationen dürfen teilnehmen und die Entwürfe des Empfehlungspapiers kommentieren.

Neue Impulse für unsere Arbeit

„Von den inhaltlichen Verhandlungen dürfen wir nicht berichten. Was ich aber sagen kann, ist, dass wir einen interessanten Einblick in die internationalen Verhandlungen erhalten haben. Das neue Wissen können wir dafür verwenden, bessere Lobbyarbeit bei unserer eigenen Regierung, aber auch bei internationalen Organisationen wie der Food and Agriculture Organisation (FAO) zu machen.“

erklärt Laura Graen nach dem Treffen.

„Das Resultat aus den Richtlinien ist deshalb vage, weil in solchen Dokumenten in der Regel keine konkreten Finanzierungszusagen gemacht werden. Es ist schön und gut, Empfehlungen auszusprechen – aber irgendwer wird für ihre Umsetzung bezahlen müssen. Genau an dieser Stelle müssen wir jetzt ansetzen.“

Laura Graen war von der Framework Convention Alliance (FCA) eingeladen worden, die Organisation bei den Verhandlungen zu unterstützen. Unfairtobacco.org ist seit 2008 Mitglied der FCA, dem internationalen Verband von Organisationen für Tabakkontrolle. Bei der FCA engagieren wir uns im Bereich Alternativen zum Tabakanbau und Rechten von Arbeiter*innen. Daher sind wir Mitglied der Task Force zu den Artikeln 17 und 18 der FCTC, in denen es diese Themen geht.

Bisher nur ein Entwurf

Die Empfehlungen für die Umsetzung der Artikel 17 und 18 sind noch im Entwurfsstatus, werden jedoch vielleicht schon bei der nächsten Konferenz der Unterzeichnerstaaten der FCTC (COP5) im November 2012 verbindlich verabschiedet.

Es sollen Empfehlungen zur Entwicklung von nachhaltigen Alternativen zu Tabakanbau, zur Überwachung und Evaluierung der Fortschritte und die internationale Kooperation enthalten sein. Auch Umweltschäden durch den Tabakanbau (z.B. Entwaldung) sowie Erkrankungen von Arbeiter_innen sollen erfasst werden.

Dabei orientiert sich die Arbeitsgruppe an einer Gliederung, die nach der letzten Konferenz der Unterzeichnerstaaten (COP4) veröffentlicht wurde (im Bericht über die Fortschritte der Arbeitsgruppe [PDF] vom 15. August 2010).

„Es ist schön und gut, Empfehlungen auszusprechen – aber irgendwer wird für ihre Umsetzung bezahlen müssen. Genau an dieser Stelle müssen wir jetzt ansetzen." Laura Graen, Unfairtobacco