Seit 2008 verzichtet das Internationale Rote Kreuz auf Spendengelder aus der Tabakindustrie, um dem eigenen Grundsatz, das Leben und die Gesundheit zu schützen,[1] gerecht zu werden. Dagegen nimmt der US-amerikanische Mitgliedsverband bis heute Zuwendungen von Zigarettenfirmen an. 2014 bekam das American Red Cross 100.000 US-Dollar von der Stiftung des Camel-Produzenten Reynolds.[2] Die Altria Group – der Mutterkonzern von Philip Morris USA – hat das Katastrophenhilfeprogramm des nationalen Roten Kreuzes mit insgesamt mehr als 10 Millionen US-Dollar unterstützt.[3] Auch Philip Morris International hat Geld gespendet, 2012 z.B. 100.000 US-Dollar für die Bewältigung der Folgen des Wirbelsturms Sandy, bei dem 157 US-Bürger*innen ums Leben gekommen sind. Zum Vergleich: Die Zahl der Tabaktoten wird in den USA auf weit über 400.000 pro Jahr geschätzt. Nicht nur das American Red Cross hat in jüngster Zeit Spendengelder von der Tabakindustrie angenommen, sondern auch das Rote Kreuz in Deutschland, Russland, Serbien, der Schweiz und Vietnam.

Weiterführende Informationen:

American Red Cross pressured to rid itself of tobacco money (2015)

American Red Cross: tobacco funding risks global brand (2015)