In Simbabwe fördert das Programm Utariri den Ausstieg von Farmer*innen aus der „Tabakfalle“ hin zu klimafreundlichen Alternativen, die kurze Anbauzyklen und geringe sozio-ökologische Fußabdrücke haben. Dazu gehören Austernpilze, Getreide und auch die Bienenzucht.[1]

Utariri ist ein integriertes Programm für biologische Vielfalt, Klimawandel und Lebensgrundlagen und wurde nach einer Pilotphase im März 2023 im Sambesi-Tal gestartet. Es adressiert die Klimakrise und die Bedrohung der biologischen Vielfalt, während es gleichzeitig die Existenzgrundlagen der lokalen Bevölkerung verbessert und das Verantwortungsbewusstsein vor Ort stärkt („Utariri“ bedeutet „Verantwortungsbewusstsein“ auf Shona). Das Projekt zielt darauf ab, Wahlmöglichkeiten zu schaffen, damit Einwohner*innen ihren Lebensunterhalt diversifizieren können und ihren Zugang zu Nahrungsmitteln und Einkommen verbessern.[2]

Ein zentraler Aspekt des Programms ist die Förderung der Agrarökologie und der Diversifizierung der Anbauprodukte, um die Ernährungs- und Einkommenssicherheit angesichts des Klimawandels zu verbessern. Zu den Aufgaben von Utariri gehört aber auch die Schaffung nachhaltiger Marktverbindungen und Wertschöpfungsketten, damit die Landwirt*innen langfristig von der Umstellung profitieren können.

Einige Farmer*innen haben ihre Tabakscheunen bereits in Austernpilz-Zuchten umgewandelt, und viele weitere haben ihre Absicht dazu bekundet. Das Pilzgeschäft erfordert lediglich die notwendigen Fähigkeiten, dann bringt es schnelle Erträge und kann das ganze Jahr über als Einkommensquelle für Farmer*innen dienen. Ihr Absatzmarkt sind oft die lokalen Gemeinden, wo sie mit den Pilzen zur Ernährungssicherheit beitragen. In der Tat steigt die Nachfrage nach Pilzen täglich, da sich viele Menschen teure Lebensmittel wie Fleisch oder Fisch nicht leisten können.[3]

Der Pilzanbau ist auch im Hinblick auf die Kreisläufe in der landwirtschaftlichen Produktion vorteilhaft: Landwirtschaftliche Abfälle können als Nährboden für die Pilze verwendet werden, und die Rückstände nach der Pilzernte können auf den Feldern der Landwirte zur Bodenverbesserung eingesetzt werden.[4]

Zur Diversifizierung des Lebensunterhalts sollen im Sambesi-Tal weitere klimaangepasste Pflanzensorten beitragen, z. B. Hirse, Quinoa, Chili, Sesam, Augenbohnen und Erdnüsse. Dafür wurden im Rahmen von Utariri die Bereitstellung von Saatgut und die Beratungsunterstützung intensiviert.[5]

„Wir sind führend bei der Existenzsicherung und fördern den Anbau von Augenbohnen und Sorghum (Hirse) in Mbire und Muzarabani. Außerdem führen wir Sesam als Nutzpflanze ein und pflanzen Chili um die Felder herum, um Konflikte zwischen Mensch und Tier zu verringern.“

Runyararo Motsi von FACHIG (Farmers Association of Community Self Help Investment Group) [4]

Bis Mitte 2024 konnten bereits einige Erfolge verzeichnet werden: 400 Farmer*innen erhielten Schulungen und Starterkits für die Austernpilzzucht, 88 Farmer*innen wurden in der Produktion von Augenbohnen und Hirse geschult und 2.150 Farmer*innen wurden mit Saatgutpaketen für kleinkörniges Getreide wie Hirse unterstützt. Insgesamt haben bereits 718 Landwirt*innen verbesserte Ernährungs- und Einkommensmöglichkeiten.[6]

Das aktuell laufende 3-jährige Programm wird finanziert von SIDA (Swedish International DEvelopment Cooperation Agency), die vorausgehende Pilotphase wurde von Danida (Danish International Development Agency) finanziert.

Utariri wird im Sambesi-Tal durchgeführt von DanChurchAid (DCA) zusammen mit den Konsortialpartnern African Wildlife Foundation, Bushlife Conservancy, Future of Hope Foundation, Farmers Association of Community Self Help Investment Group (FACHIG) und Zambezi Valley Conservation Network.