Mit dem neuen CDU/CSU-Fraktionschef Ralph Brinkhaus muss das Tabakwerbeverbot kommen, fordern Gesundheits- und zivilgesellschaftliche Organisationen

Pressemitteilung – zur sofortigen Veröffentlichung
Mittwoch, 26. September 2018 [Update: 27. September 2018]

In einer gemeinsamen Stellungnahme gratulieren das Deutsche Krebsforschungszentrum, das Institut für Tabakentwöhnung und Raucherprävention, Unfairtobacco und SumOfUs dem neuen CDU/CSU-Fraktionsvorsitzenden Ralph Brinkhaus zur Wahl und fordern ihn auf, sich für Kinder und Jugendliche stark zu machen und sie vor der Werbung der Tabakindustrie zu schützen. Selbst der ehemalige Fraktionschef Volker Kauder, der lange als Gegner des Tabakwerbeverbots galt, hatte sich zuletzt dafür offen gezeigt.

Ute Mons vom Deutschen Krebsforschungszentrum: “Rauchen ist weiterhin der Krebsrisikofaktor Nummer eins – jede fünfte Krebsneuerkrankung in Deutschland geht auf Tabakkonsum zurück. Die weit überwiegende Mehrheit der Raucher und Raucherinnen fängt im Jugend- und jungen Erwachsenenalter mit dem Rauchen an, in einem Alter, in dem sie besonders empfänglich für die Werbebotschaften der Tabakindustrie sind. Ein Tabakwerbeverbot kann somit einen erheblichen Beitrag zum Jugendschutz und damit letztlich zur Krebsprävention leisten.”

Friedrich Wiebel vom Ärztlichen Arbeitskreis Rauchen und Gesundheit e.V.: „Deutschland hat sich im WHO-Rahmenabkommen zur Tabakkontrolle dazu verpflichtet, die Tabakwerbung zu verbieten. Es ist höchste Zeit, dieser rechtlichen Verpflichtung nachzukommen. Wir sollten es uns in Deutschland leisten können, nach Recht und nach hohen ethischen Grundsätzen zu handeln und zu leben.“

Karin Vitzthum vom Institut für Tabakentwöhnung und Raucherprävention des Vivantes Neukölln: “Ein Tabakwerbeverbot hilft werdenden Ex-Raucher*innen beim Aufhören, weil sie nicht dauernd mit dem Rauchen konfrontiert werden. Es unterstützt auch das De-Normalisieren des Rauchens in unserer Gesellschaft und für unsere Kinder.”

Laura Graen von Unfairtobacco: “Die deutsche Regierung hat die Verpflichtung, Kinder vor Rauchen und Passivrauchen zu schützen. Denn Kinder haben ein Recht auf Gesundheit, wie es die Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen festlegt. Dazu gehört auch, dass Kinder vor Tabakwerbung geschützt werden müssen, damit sie nicht mit dem Rauchen beginnen.”

Anne Isakowitsch von SumOfUs: “Innerhalb weniger Tage haben über 40.000 Menschen eine Petition an die CDU/CSU-Fraktion unterzeichnet mit dem Aufruf, ein Tabakwerbeverbot zu verabschieden. Das macht deutlich, wie wichtig dieses Thema den Menschen im Land ist. Deutschland ist das einzige Land der EU, in dem die Tabaklobby Kinder und Jugendliche zum Rauchen ermuntern darf — damit muss endlich Schluss sein. Wir erwarten, dass der neue Fraktionsvorsitzende der CDU/CSU Ralph Brinkhaus das Thema unverzüglich auf die Tagesordnung setzt.”

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Ansprechpartner Kontakte

Ute Mons: u.mons@dkfz.de, 0172 7801538
Karin Vitzthum: Karin.Vitzthum@vivantes.de, 030 130142487
Laura Graen: graen@unfairtobacco.org, 0157 72592247
Anne Isakowitsch: Anne@sumofus.org, 0177 6548062

Deutsches Krebsforschungszentrum
Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) ist mit mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte biomedizinische Forschungseinrichtung in Deutschland. Über 1.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erforschen im DKFZ, wie Krebs entsteht, erfassen Krebsrisikofaktoren und suchen nach neuen Strategien, die verhindern, dass Menschen an Krebs erkranken. Sie entwickeln neue Methoden, mit denen Tumoren präziser diagnostiziert und Krebspatienten erfolgreicher behandelt werden können.

Unfairtobacco
Unfairtobacco zeigt, wie die Tabakindustrie Menschen und Umwelt schadet. Das Projekt erhielt 2017 den WHO World No Tobacco Day Award der Weltgesundheitsorganisation.

SumOfUs
SumOfUs ist eine weltweite Bewegung von fast 6 Millionen Verbraucher/innen, Arbeitnehmer/innen und Aktionär/innen, die gemeinsam ihre Stimme gegen die zunehmende Macht von Großkonzernen erheben und sich für eine nachhaltige und gerechte Weltwirtschaft einsetzen.

 

“Die deutsche Regierung hat die Verpflichtung, Kinder vor Rauchen und Passivrauchen zu schützen. Denn Kinder haben ein Recht auf Gesundheit, wie es die Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen festlegt. Dazu gehört auch, dass Kinder vor Tabakwerbung geschützt werden müssen, damit sie nicht mit dem Rauchen beginnen.”