1992 beriet das Parlament in Costa Rica über einen Gesetzentwurf, der ein weitgehendes Rauchverbot am Arbeitsplatz und in öffentlichen Verkehrsmitteln vorsah. BAT und PMI starteten daraufhin eine großangelegte Gegenoffensive.[1] Über eine Anwaltskanzlei vergaben sie einen Forschungsauftrag an die Direktorin des Umweltschutzlabors der Nationaluniversität. Das Ergebnis lautete, unzureichende Entlüftung – und nicht etwa Tabakrauch – sei die Hauptursache für schlechte Luftqualität in Innenräumen.[2] 1995 trat schließlich eine stark abgeschwächte Fassung des Gesetzentwurfes in Kraft. Um einer Verbesserung des Gesetzes im Jahr 2009 zuvorzukommen, finanzierte BAT eine weitere Studie, die voraussagte, das geplante Rauchverbot würde zu Umsatzeinbußen in der Gastronomie führen. Die Hotel- und Restaurantverbände des Landes setzten sich deshalb vehement für den Erhalt von Zonen für Raucher*innen ein. Erst sehr viel später – im März 2012 – unterzeichnete Costa Ricas Staatspräsidentin ein umfassendes Tabakkontrollgesetz. Seitdem ist das Rauchen an Arbeitsplätzen und Haltestellen sowie in Bars, Parks und Sportstadien verboten.[3]
Weiterführende Informationen:
Tobacco industry success in Costa Rica: the importance of FCTC article 5.3. (2012)