In den 1990er Jahren begannen westliche Tabakkonzerne damit, große Mengen von Zigaretten in die Staaten des ehemaligen Ostblocks zu exportieren, von wo sie nach Westeuropa zurückgeschmuggelt und unversteuert verkauft wurden. Bei der Abwicklung des Schmuggelgeschäfts kooperierten die Konzerne mit kriminellen Netzwerken, die sich im Laufe der Zeit verselbständigten. So wurden im Jahr 1999 zwei Importeure der Firmen Reemtsma und BAT in Kaliningrad ermordet.[1] Zwischen 2000 und 2002 lieferte Imperial Tobacco über 900 Mio. Zigaretten der Marken Regal und Superkings in die russische Enklave Kaliningrad am Baltischen Meer.[2]  Ende der 2000er Jahre wurden in Russland Zigaretten speziell für den Schmuggel in die Länder der EU hergestellt. Jin Ling, die bekannteste von ihnen, ähnelt in ihrem Erscheinungsbild der Marke Camel[3] und wurde u.a. in der Baltischen Tabakfabrik in Kaliningrad produziert. Die Zigarettenmaschinen dort stammten u.a. aus Deutschland, den Rohtabak lieferte mehrfach die brasilianische Firma Souza Cruz, ein Tochterunternehmen von BAT.[4]

Weiterführende Informationen:

International Consortium of Investigative Journalists: Inside Baltic Tobacco’s smuggling empire (2008)