Einweg-E-Zigaretten sind zur Zeit in aller Munde und man sieht sie an jeder Ecke: vielseitig, bunt und ansprechend liegen sie oft neben den Süßigkeiten im Kiosk. Gleichzeitig können sie süchtig und krank machen und sind ein Desaster für die Umwelt.

Wir haben uns gefragt: Was steckt eigentlich in Einweg-E-Zigaretten?

Unser neues, gleichnamiges Video nimmt eine Einweg-E-Zigarette unter die Lupe und zeigt, aus welchen Bauteilen sie besteht und welche Rohstoffe verwendet werden. Und wir forschen nach: Woher kommen die Rohstoffe? Und was bedeutet das für die Menschen und die Umwelt vor Ort?

Was steckt eigentlich in Einweg-E-Zigaretten?

Einweg ist Verschwendung

In Deutschland ist das Thema Ressourcenverschwendung durch Einweg-Produkte längst in der öffentlichen Debatte angekommen. Inzwischen sind auch Einweg-E-Zigaretten zum Thema geworden.

Zuletzt sprachen die Vertreter*innen der Bundesländer am 3. März darüber. In der Sitzung sprach sich der Bundesrat für ein Verbot von Einweg-E-Zigaretten aus, weil durch diese Produkte wertvolle Ressourcen verschwendet werden. Deshalb fordert der Bundesrat auch die Bundesregierung auf, sich auf deutscher und europäischer Ebene für ein wirkungsvolles Verbot einzusetzen. Auf EU-Ebene könnte sich dazu die geplante Ökodesign-Verordnung eignen, die auf den Schutz von wertvollen Ressourcen ausgerichtet werden soll. So könnte der Verkauf von Einweg-E-Zigaretten wirkungsvoll verhindert werden.

Jetzt ist die Bundesregierung am Zug. Der Haken dabei: Es wurde keine Frist für die Bundesregierung gesetzt, innerhalb derer sie agieren muss.

Unfairtobacco hat sich schon im Vorfeld für ein Verbot eingesetzt. Der Beschluss ist ein Schritt in die richtige Richtung, die fehlende Frist für die Bundesregierung ist allerdings bedenklich. Die neue Ökodesign-Verordnung ist für das erste Quartal 2024 angekündigt und die Umsetzung in deutsche Gesetzgebung beginnt erst im Anschluss. Die Probleme in den Lieferketten und beim Umweltschutz sind aber – und das zeigt unser Video – viel drängender.

Was bedeutet ein Verbot für Umwelt- und Jugendschutz?

Die Verletzungen von Menschenrechten und die Zerstörung der Umwelt, die am Anfang der Lieferkette beim Anbau von Tabak und Abbau von Lithium und Kupfer stattfinden, blieben bestehen, auch wenn es in Deutschland und der EU keine Einweg-E-Zigaretten mehr auf dem Markt gäbe. Die gleichen Rohstoffe stecken natürlich auch in den auffüll- und aufladbaren E-Zigaretten, aber man verbraucht damit weit weniger von ihnen.

Mit Blick auf die Mengen an Rohstoffen, die in Deutschland oder der EU für Elektrogeräte verbraucht werden, sind Einweg-E-Zigaretten nicht das größte Problem, aber sie sind eine völlig unnötige Verschwendung von Ressourcen. Und eine weitere Umweltgefahr ist der entstehende Elektroschrott. Deshalb stehen wir hinter einem Verkaufsverbot.

Das ist auch ganz im Sinne des Jugendschutzes. Damit wird ein Produkt aus dem Handel genommen, das besonders auf Jugendliche einen starken Konsumanreiz ausübt und preiswert erscheint.

Allerdings werden aufladbare, wiederbefüllbare E-Zigaretten weiterhin mit zielgerichteten Marketingkampagnen bei Jugendlichen beworben, vor allem in Sozialen Medien, aber auch bei Events und an Verkaufsorten.

Deshalb fordern wir wirksame Lieferkettengesetze

In Deutschland ist seit 1.1.2023 das Lieferkettengesetz (amtlich: Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz) in Kraft. Damit werden in Deutschland ansässige Unternehmen mit mehr als 3.000 Mitarbeiter*innen verpflichtet, Menschenrechte und Umwelt in ihren Lieferketten zu beachten. Allerdings hat es einige Lücken, die in einem weiteren Schritt geschlossen werden sollten.

Wir fordern daher gemeinsam mit der Initiative Lieferkettengesetz und der Kampagne Espinar kann nicht warten ein wirksames EU-Lieferkettengesetz. Damit sollen Unternehmen dazu verpflichtet werden, Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung in ihren gesamten Lieferketten zu verhindern und Geschädigte zu entschädigen.

Wollt ihr das Zeug wirklich dampfen? Ich müsste dabei immer daran denken, welchen Schaden Tabak und Lithium und Kupfer anrichten. Mal ehrlich, chillen kann man auch mit einem guten Stück Kuchen.