Brasilien ist das wirtschaftlich stärkste Land Südamerikas und weltweit der zweitgrößte Tabakproduzent und der größte Rohtabakexporteur. Tabakanbau hat in Brasilien eine lange Tradition, die bis in die Kolonialzeit zurück reicht. Die Tabakanbaugebiete liegen vor allem im Süden.
Die Mehrheit der Tabak anbauenden Familien ist vertraglich an die Rohtabakhändler Universal Corporation und Alliance One International sowie an die BAT-Tochter Souza Cruz gebunden. Sie erhalten Saatgut, Dünger und Pestizide auf Kredit und verpflichten sich, die gesamte Ernte an die Vertragsfirma zu verkaufen. Diese bestimmt nach der Ernte die Qualität und damit den Preis des Tabaks. So sind für die Tabakindustrie hohe Profite durch eine beständige Produktion bei niedrigen Preisen und äußerst hoher Qualität garantiert. Die Anbaurisiken tragen jedoch die Bauern und Bäuerinnen. Sie geraten in einen Schuldenkreislauf.
Brasilien hat strikte Gesetze zum Nichtraucherschutz. Dadurch hat sich die Zahl der Tabakkonsument*innen stark reduziert. Während im Jahr 2000 noch 23,3 % aller Erwachsenen täglich rauchten, waren es 2015 nur noch 15,2 %, das sind etwa 4,7 Millionen Menschen weniger.
Bevölkerung
214,33 Mio. Einwohner*innen (2021)
Human Development Index Rang
87 von 191 (2021)
Welthunger-Index
6,7 (2023)
Bruttonationaleinkommen
7.740 US-Dollar pro Kopf (2021)
Status WHO-Tabakrahmenkonvention (FCTC)
Unterzeichnet und ratifiziert
Tabakanbaufläche
349.384 Hektar (2021)
Zigarettenkonsum
334 Stück pro Kopf (2016)
Raucher
16,2% (2019)
Raucherinnen
11,2% (2019)
jugendl. Raucher*innen
5,4 % zwischen 13-15 Jahren (nur Zigaretten; 2015)
Quellen
Weltbank, GHI, HDI, FAOSTAT, WHO