Arm, hungrig, abhängig vom Tabak
In unserem ersten SDG-Factsheet zeigen wir, wie Armut und Hunger mit Tabak zusammenhängen.
Zum ArtikelDie Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat uns am Weltnichtrauchertag auf einer Veranstaltung im Europäischen Parlament den World No Tobacco Day Award 2017 verliehen.
Jedes Jahr zum Weltnichtrauchertag zeichnet die WHO mit diesem Preis Personen, Organisationen und Institiutionen für ihre herausragende Arbeit in der Tabakkontrolle aus. In diesem Jahr haben zum Beispiel das irische Gesundheitsministerium und der australische Jurist Jonathan Liberman die WHO-Auszeichnung erhalten. Wir danken den Kolleg*innen von Smokefree Partnership für die Nominierung. Wir fühlen uns geehrt durch die Anerkennung der WHO für unsere langjährige entwicklungspolitische Arbeit.
Am Anfang stand eine öffentliche Aktion: Zum Weltnichtrauchertag 2004 verliehen wir den Negativpreis „Warnhinweis“ an die Reemtsma Cigarettenfabriken GmbH – für ihre Beteiligung an der Tropenwaldzerstörung in Tansania, wo die Firma Rohtabak einkauft. Motiviert durch die Resonanz auf das Thema begannen wir, das Projekt Unfairtobacco zu entwickeln.
In den ersten Jahren machten wir auf die entwicklungspolitischen Aspekte des Tabakanbaus aufmerksam: die Kinderarbeit auf den Feldern, die Abholzung von Wäldern und die Ausbeutung von Kleinbäuerinnen und -bauern. Diese Perspektive trugen wir in die internationale Tabakkontrollbewegung hinein und informierten darüber in entwicklungspolitischen Veranstaltungen.
Seit 2014 haben wir unsere Arbeitsschwerpunkte erweitert. Nun analysieren wir die gesamte Produktions- und Konsumkette vom Saatbeet bis zur Kippe. Wir zeigen, wie sich Tabakanbau, Zigarettenproduktion und Rauchen auf nachhaltige Entwicklung auswirken. Dazu organisieren wir Veranstaltungen, schreiben Broschüren und arbeiten mit Schüler*innen in Workshops an Schulen. Außerdem bieten wir umfangreiches Material und Weltkarten zu den Strategien der Tabakindustrie und Alternativen zum Tabakanbau auf unserer Webseite an.
Zusammen mit Partner*innen aus aller Welt organisieren wir öffentliche Kampagnen, um die unlauteren Geschäftspraktiken von Zigarettenfirmen aufzudecken.
Soweit wären wir ohne Unterstützung nicht gekommen. Wir danken unseren Familien und Freund*innen, die uns immer Rückhalt gegeben haben. Für gute Beratung und administrative Hilfe bedanken wir uns beim Team unseres Trägervereins BLUE 21. Außerdem danken wir unseren internationalen Partner*innen für die konstruktive Zusammenarbeit, die wir sehr schätzen.
Die WHO-Auszeichnung bestärkt uns darin, uns weiterhin für Tabakkontrolle auf dem Weg zu einer nachhaltigen Welt einzusetzen und unermüdlich aufzudecken, wie die Tabakindustrie Menschen schadet und die Umwelt zerstört.
"Durch Partnerschaften und Kooperationen baut Ihre Organisation Brücken zwischen unterschiedlichen Bereichen und Menschen, die in der Tabakkontrolle, zu nachhaltiger Entwicklung, zur öffentlichen Gesundheit und zu Handelsabkommen arbeiten. Die WHO wäre geehrt, wenn Sie diese Auszeichnung annehmen als ein Zeichen der Wertschätzung der WHO für die herausragenden Bemühungen und die konstruktive Rolle, die Sie dabei spielen, die Tabakepidemie unter Kontrolle zu bringen." Auszug aus dem Brief der WHO