Chemikalien im Tabakanbau, toxisches Abwasser aus Zigarettenfabriken und ausgewaschenes Nikotin von Zigarettenkippen – unser Factsheet gibt einen schnellen Überblick über die Auswirkungen von Tabak auf Gewässer und Meere.

Tabakanbau ist geprägt vom intensiven Einsatz von Pestiziden. Vom Saatbeet bis zur Ernte werden zahlreiche Chemikalien eingesetzt. Viele sind wasserlöslich und dringen in den Boden, in Gewässer und ins Grundwasser. In Niedrig- und Mitteleinkommensländern, wo 90 Prozent der globalen Tabakernte erzeugt werden, sind Pestizide wie z.B. Aldicarb und Carbofuran im Einsatz – Gifte, die in der EU verboten sind. Diese Giftstoffe gefährden die Gesundheit und die Umwelt in Tabakanbaugebieten, zum Beispiel in Bangladesch. Dort nehmen in den fruchtbaren Auen des Matamuhuri Flusses auf einer Länge von 80 Kilometern Tabakfelder beide Ufer ein. Die ausgewaschenen Gifte dringen in die Gewässer und schaden dem Fischbestand und anderen Wasserorganismen stark.

Jedes Jahr werden weltweit 6 Billionen Zigaretten hergestellt. Die Aufbereitung des Tabaks und die Beimischung von Zusatzstoffen erfordern jährlich 60 Millionen Tonnen Frischwasser und erzeugen 55 Millionen Tonnen Abwasser. Darin enthalten sind eine Reihe von Giftstoffen wie beispielsweise Ammoniak, Nikotin, Salzsäure und Bleiverbindungen.

SDG-Factsheet Nr. 5 Tabak | Wasser | Meere

Und auch die Abfälle des Rauchens tragen zur Vergiftung von Gewässern und Meeren bei. Über die Auswirkungen von Zigarettenkippen, die in der Umwelt entsorgt werden, und darüber, welche Maßnahmen im Rahmen der Tabakkontrolle zum Umweltschutz beitragen, können Sie in unserem neuen zweiseitigen SDG-Factsheet lesen.

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Am Matamuhuri Fluss in Bangladesch wird auf einer Länge von 80 Kilometern Tabak angebaut. Die ausgewaschenen Pestizide und Dünger schaden dem Fischbestand stark.
SDG-Factsheet Nr. 5 Tabak | Wasser | Meere © SDG-Factsheet Nr. 5 vorne von Unfairtobacco / CC BY-NC-ND 4.0