2022 war ein sehr bewegtes Jahr. Unser Engagement für Tabakkontrolle stand ganz im Zeichen von Umweltschutz, Kinderrechten und Menschenrechten. Wir waren mit vielen Partner*innen aktiv für Klimaschutz, für Tabakentwöhnung, für ein wirksames Lieferkettengesetz und für eine Rohstoffwende.

Fokus Umwelt und Klima

Das Jahresthema der Weltgesundheitsorganisation für die Tabakkontrolle hieß Tabak – eine Gefahr für die Umwelt. Für die Ausgestaltung dieses Themas im deutschsprachigen Raum war unsere Expertise sehr stark gefragt und so gaben wir unser Wissen bei möglichst vielen Gelegenheiten weiter.

Wir unterstützten Online-Seminare des Deutschen Netzwerks rauchfreier Krankenhäuser und Gesundheitseinrichtungen [1], der Fachstelle für Suchtprävention VIVID [2] und der Österreichischen Gesundheitskasse [3]. Dabei informierten wir über die Folgen der Tabak- bzw. Zigarettenproduktion für Gewässer, Wälder und das Klima als Ganzes. Der Klimafußabdruck der Zigarettenindustrie ist schließlich so groß wie der eines kleinen Industrielands wie z.B. Österreich.

Über den ganzen Sommer zeigten wir unsere Ausstellung im Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe und unterstützen die Veranstaltung „Rauchfrei leben“ trifft auf „Health for Future“ durch einen Vortrag zu den Umweltfolgen von Tabak. Wir waren außerdem präsent bei Klimastreiks, beim Langen Tag der StadtNatur und auf dem Umweltfest in Potsdam.

In den Medien trugen wir zu einer Sendung des Hessischen Rundfunks bei und stellten Texte und Bilder für Blogs und Videos von Partner*innen in Finnland, Schweden und der Schweiz sowie für die Internationale Union for International Cancer Control (UICC) zur Verfügung.

Auf unserer Webseite haben wir die Strategien der Tabakindustrie in Bezug auf die Umwelt – auch Greenwashing genannt – untersucht und unsere Karte der Alternativen zum Tabakanbau aktualisiert.

In der zweiten Jahreshälfte beschäftigten wir uns mit den Lieferketten verschiedener Tabak- und Nikotinprodukte. Gemeinsam mit Michael Reckordt von PowerShift erstellten wir Factsheets zu E-Zigaretten, Tabakerhitzern und Wasserpfeifen. Damit konnten wir bei der 20. Deutschen Konferenz für Tabakkontrolle den Blick von Akteur*innen aus dem Gesundheitsbereich weiten und über wirksame Lieferkettengesetze und eine Rohstoffwende diskutieren.

Fokus Kinderrechte und Tabakkontrolle

Im Herbst konnten wir die Früchte unserer Arbeit im Netzwerk Kinderrechte und Tabakkontrolle ernten. Das Netzwerk hatten wir im September 2018 gegründet und seither begleiteten wir den deutschen Berichtsprozess zur UN-Kinderrechtskonvention. Ein letztes Statement reichten wir kurz vor der Anhörung der deutschen Delegation in Genf ein. Prompt wurde die Tabakproduktion als Beispiel für Fragen gewählt, die sich mit Kinderrechten in Lieferketten beschäftigten.

In seinen abschließenden Empfehlungen forderte der UN-Kinderrechtsausschuss von der Bundesregierung, Kinder besser vor Tabakrauch, Tabakwerbung und vor Ausbeutung (z.B. auf Tabakfeldern) zu schützen.

Mit diesem Rückenwind setzten wir uns weiter für ein wirksames deutsches Lieferkettengesetz ein und dafür, dass auch auf EU-Ebene ein wirksames Gesetz zur Unternehmensverantwortung eingeführt wird.

Außerdem beteiligten wir uns am Verbändeappell „Gesundheitsschutz geht vor – Für ein Rauchverbot in Autos bei Anwesenheit von Minderjährigen oder Schwangeren“, der von vielen Mitgliedern des Netzwerks Kinderrechte und Tabakkontrolle unterzeichnet wurde.

Alle Empfehlungen des UN-Kinderrechtsausschusses können mit den Maßnahmen der Strategie für ein tabakfreies Deutschland 2040 umgesetzt werden. In diesem Sinne haben wir gemeinsam mit dem Netzwerk und v.a. dem Deutschen Krebsforschungszentrum eine Twitter-Kampagne erdacht und deren Umsetzung unterstützt.

Fokus Bildung für eine tabakfreie Welt

Seit einigen Jahren verfolgen wir die Vision einer tabakfreien Welt. Eine Welt, in der der Tabakkonsum auf ein bedeutungsloses Niveau herabgesenkt wurde und die Tabakindustrie sehr stark reguliert ist. Auf dem Weg in eine solche Welt brauchen Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene heute Informationen darüber, wie das globale Geschäft mit dem Tabak funktioniert und warum sie die wichtigste Zielgruppe der Tabakindustrie sind. Und sie brauchen Handwerkszeug und Möglichkeiten, selbst aktiv zu werden.

Hier setzen wir mit unseren Bildungsangeboten an. Bei Projekttagen und Online-Seminaren erfuhren Jugendliche viele Fakten zum Tabakanbau und Tabakhandel, spielten anschließend unser Planspiel „Tabak in Bralawien“ und diskutierten über Ideen für eine Zukunft mit oder ohne Tabak. Bei den JugendFilmTagen in Berlin informierten sich Jugendliche durch unser Quiz und anhand einer Weltkarte über die globalen Zusammenhänge im Tabakhandel.

Unsere Erfahrungen im Globalen Lernen kombiniert mit Suchtprävention gaben wir schließlich in einer Online-Fortbildung an Multiplikator*innen weiter, die nun das Planspiel und andere Formate gewinnbringend verwenden können.

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