Vier Trickfilme in vier Tagen
In Kooperation mit KiJuFi e.V. sind an der Evangelischen Schule Schönefeld vier Trickfilme zu den Arbeitsbedingungen im Tabakanbau entstanden.
Zum ArtikelGanz allgemein ist es Ziel jeglicher Werbung, Menschen dazu zu bringen, das beworbene Produkt zu kaufen. Das ist bei Zigaretten nicht anders. Allerdings sind die gesundheitlichen Folgen des Rauchens so gravierend, dass die Hälfte aller Nutzer*innen daran stirbt.
Neben der Plakatwerbung und der Werbung in Kinos, die in vielen Ländern schon verboten ist, nutzt die Tabakindustrie eine Reihe anderer Methoden. Zigarettenkonzerne sponsern Sport- und Musikveranstaltungen und nehmen berühmte Personen als Werbebotschafter*innen in Anspruch. Sie nutzen das Internet und die Sozialen Medien, um neue Kund*innen zu gewinnen. Außerdem engagieren sich Zigarettenunternehmen in Bildungs- und Sozialprogrammen (Corporate Social Responsibility), um sich einen positiven Anstrich zu geben.
Die Tabakindustrie behauptet, ihre Werbung solle nur Raucher*innen zum Wechsel der Marke bewegen. Doch ihr gezieltes Marketing spricht vor allem Jugendliche und junge Erwachsene an, die erst noch zu Raucher*innen werden. Dies belegen interne Dokumente der Tabakindustrie ebenso wie aktuelle Studien zur Wirkung von Tabakwerbung.
Seit 2021 tritt das Tabakwerbeverbot in Deutschland schrittweise in Kraft. Zigarettenwerbung auf Plakaten ist seit 2022 verboten, für Tabakerhitzer gilt das ab 2023 und für E-Zigaretten ab 2024. Dennoch lässt das Gesetz Werbung an den Außenflächen des Fachhandels sowie Sponsoring und Promotion weiterhin zu.
Lesen Sie in unseren Broschüren mehr darüber, wie die Tabakindustrie in den sozialen Medien wirbt:
Kinderrechte und Tabakkontrolle: Das Recht auf eine tabakfreie Welt.
Frauenrechte und Tabakkontrolle: Das Recht auf eine tabakfreie Welt.
Weltweit sterben jährlich acht Millionen Menschen an den Folgen des Tabakkonsums, davon etwa 1,2 Millionen durch Passivrauch. Zigaretten sind so gefährlich, dass sie die Hälfte aller Nutzer*innen töten und viele weitere langfristig krank machen.
Tabakrauch enthält über 5.300 Substanzen, darunter Gifte wie Kohlenmonoxid oder Blausäure. Etwa 250 dieser Stoffe sind giftig und 90 krebserzeugende oder möglicherweise krebserzeugende Stoffe. Rauchen ist für über 80% aller Lungenkrebsfälle verantwortlich. Tabak erhöht auch die Wahrscheinlichkeit, an anderen Krebsarten wie Kehlkopf- und Speiseröhrenkrebs zu erkranken. Selbst für Organe, die nicht direkt mit dem Rauch in Berührung kommen, erhöht sich das Krebsrisiko (z.B. Leukämie, Bauchspeicheldrüsen- und Gebärmutterhalskrebs).
Raucher*innen haben zudem ein doppelt so hohes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfälle wie Nichtraucher*innen. Auch das Risiko, an Diabetes zu erkranken, steigt mit jeder Zigarette.
Rauchen löst außerdem chronische Bronchitis aus und führt zu chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (COPD). Bei COPD werden nach und nach die Lungenbläschen zerstört und die Atemwege verengen sich. Die Krankheit ist unheilbar und führt zum Tod durch Ersticken.
Wenn Sie mit dem Rauchen aufhören möchten und dafür Hilfe suchen, empfehlen wir www.rauchfrei-info.de und die kostenlose Telefonberatung zum Rauchstopp der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung:
Telefon: 0 800 8 31 31 31 (kostenfreie Servicenummer)
Montag bis Donnerstag 10.00 - 22.00 Uhr
Freitag bis Sonntag 10.00 - 18.00 Uhr
Lesen Sie hier mehr über Gesundheitsschäden durch Tabak.
Tabak macht nicht nur Nutzer*innen krank, sondern auch die Bäuerinnen und Bauern, die ihn anbauen. Die Pflanze enthält das Nervengift Nikotin, das von den frischen grünen Blättern insbesondere bei Nässe (Morgentau, Regen, Schweiß) über die Haut aufgenommen werden kann. Dadurch kann eine akute Nikotinvergiftung hervorgerufen werden, die Grüne Tabakkrankheit genannt wird. Sie führt zu Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen und Muskelschwäche.
Dies ist besonders gefährlich für die vielen Kinder, die weltweit im Tabakanbau arbeiten. Viele Kinder beginnen schon ab einem Alter von fünf Jahren auf den Tabakfeldern zu arbeiten! Ohne Schutzmaßnahmen können Arbeiter*innen bei feuchtem Wetter mit bis zu 54 mg Nikotin pro Tag in Kontakt kommen – dem Nikotingehalt von 50 Zigaretten. Selbst wenn sie nicht rauchen, kann in ihrem Blut nach einer Anbausaison soviel Nikotin wie bei regelmäßigen Raucher*innen nachgewiesen werden.
Nikotin schwächt außerdem das Immunsystem und kann Krebs sowie Stoffwechsel-Erkrankungen wie Diabetes befördern.
Oft fehlt es Bäuerinnen und Bauern an Geld, um Schutzkleidung zu kaufen. Außerdem müssen sie abwägen, ob sie sich der Gefahr einer Nikotinvergiftung oder der einer Überhitzung aussetzen. Vor allem die im Feld arbeitenden Kinder haben ein erhöhtes Risiko, lebensgefährliche Hitzekrankheiten und Dehydrierung zu erleiden.
Ja, Kinderarbeit ist auch auf Tabakfeldern verboten.
Warum arbeiten Kinder trotzdem schon oft ab einem Alter von fünf Jahren auf den Feldern?
Das liegt daran, dass Tabakanbau sehr zeit- und arbeitsintensiv ist und Tabakkonzerne besonders geringe Preise für den Rohtabak bezahlen. Tabak anbauende Familien haben meist Schwierigkeiten, ihren Lebensunterhalt mit Tabakanbau zu verdienen. Deshalb können sie keine erwachsenen Arbeiter*innen anheuern und bezahlen. Sie sind auf jede Hand der Familie angewiesen. Deshalb müssen Kinder und sogar Schwangere mitarbeiten.
Problematisch daran ist, dass die Kinder gefährlichen Chemikalien und dem Nikotin der Pflanze ausgesetzt sind und sich bei der harten Arbeit verletzen können.
Außerdem haben die arbeitenden Kinder Schwierigkeiten, in die Schule zu gehen oder unter der Doppelbelastung von Feldarbeit und Schule gut zu lernen.
Damit ein Verbot von ausbeuterischer Kinderarbeit und die Grundrechte von Tabakbäuerinnen und -bauern geachtet werden, brauchen die Familien rechtlich einklagbare Verträge und ausreichende Bezahlung, aber vor allem alternative Einkommensmöglichkeiten!
Lesen Sie hier mehr zum Thema Kinderarbeit im Tabakanbau.
In diesem Jahr haben wir Jugendliche ihr Bildungsmaterial selbst herstellen lassen. Hier zeigen wir zwei weitere Trickfilme, die in einer Projektwoche mit großartiger Unterstützung durch den Landesverband Kinder- und Jugendfilm e.V. entstanden sind. Sie beleuchten Tabak und Zigaretten aus zwei sehr unterschiedlichen Perspektiven.
Warum fangen Jugendliche an zu rauchen? Sind die Eltern das schlechte Vorbild? Oder ist alles Gruppenzwang? Begleitet Emma und findet heraus, was sie zur Zigarette greifen lässt.
Mehr als 17 Millionen Menschen arbeiten weltweit auf Tabakfeldern. Was ist so giftig am Tabakanbau? Lasst euch zeigen, welche gesundheitlichen Folgen ein Erntetag haben kann.
Das Projekt wurde gefördert von Engagement Global im Auftrag des BMZ und von der Landesstelle für Entwicklungszusammenarbeit des Landes Berlin.
"Meine Mama sagt, Rauchen ist schlecht, aber macht's trotzdem selber. So schlimm kann's ja gar nicht sein." (Provoke Smoke)
In Kooperation mit KiJuFi e.V. sind an der Evangelischen Schule Schönefeld vier Trickfilme zu den Arbeitsbedingungen im Tabakanbau entstanden.
Zum ArtikelZum Tag des Baumes erinnern wir an Wangari Maathai und zeigen die Auswirkungen des Tabakanbaus auf die Umwelt.
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Zum ArtikelLesen Sie hier, wie Tabak die Umwelt und das Klima zerstört. Denn all das steckt hinter einer Zigarette: Chemikalien, Waldabholzung, Wasserverbrauch und giftiger Müll.
Zum ArtikelDas SDG-Factsheet zeigt, wie Arbeitsbedingungen durch Tabakkonsum beeinträchtigt werden und welche gesundheitlichen Risiken im Tabakanbau vordringlich sind.
Das Planspiel Tabak in Bralawien stellt die Situation in einem Tabakanbauland nach. Es enthält Rollenbeschreibungen, Ereigniskarten, zusätzliche Informationsmaterialien und eine Spielanleitung. Es kann im Klassenzimmer oder online gespielt werden.
Interaktives Bildungspaket zum Tabakanbau im Globalen Süden. Es enthält ein Kartenspiel, ein Brettspiel, eine DVD mit Dokumentarfilmen und ein Begleitheft. Geeignet für Schüler*innen ab Sek I, Jugendliche und Erwachsene.